Christchurch da bin ich! Und endlich wieder ein Einzelzimmer! Ich hatte vorgebucht und checkte am frühen Nachmittag im „Rucksacker“ Backpacker Hostel ein. Es liegt zwar etwas außerhalb des Zentrums von Christchurch, aber da ich mich gerne bewege, machte mir das nichts aus. Wie ich mich darauf freute! Endlich wieder ein ordentliches Bett und das ohne Zimmergenossen. Einen Schreibtisch gab es auch. Damit konnte ich in den vier Nächten, die ich dort verbrachte, die Gelegenheit nutzen meine Reisegeschichten aufzuschreiben. Und nicht nur das, ein Plan musste her, wo ich als nächstes einmal länger verweilen wollte, da ich reisemüde geworden bin. In kurzer Zeit habe ich irre viel gesehen und konnte an manchen Orten leider nur eine Nacht verweilen. Das Hostel „Rucksacker“ ist sehr gemütlich und familiär, hat eine sehr gut ausgestattete Küche sowie nettes und sehr hilfsbereites Personal. Die Matratze meines Bettes war ziemlich bequem und die Nächte ruhig.
Während meiner Reise habe ich von vielen gehört, dass Christchurch nichts zu bieten habe. Nach dem Erdbeben in 2011 sei viel zerstört und es lohnt sich nicht länger als 2 Tage dort zu verbringen. Für mich waren vier Nächte sehr gut, da ich einfach mal runterkommen wollte, und ich wollte mir die Stadt wirklich einmal genauer ansehen. Auch wollte ich hier mal wieder zum Friseur gehen.
Der beste Weg für mich meine Umgebung zu erkunden ist spazieren oder joggen. Ich entschied mich für einen Spaziergang Richtung Zentrum. Einen Stadtplan hatte ich dabei und Google-Maps hilft auch immer wunderbar. Mich interessierte die Kunst in der Stadt und so folgte ich der Victoria Street Richtung Cambridge Terrace und erkundete die „Sterne“ auf dem Stadtplan, die für Kunstobjekte standen. Auch fand ich am gleichen Tag einen Friseur, der zufällig gerade eine freie Mitarbeiterin hatte, die mir den Ansatz färben konnte. Sehr praktisch, abgehakt.
Ich setzte meine Erkundungstour fort und passierte einen riesigen Abenteuerspielplatz, den Margaret Mahy Playground in der Armagh Street, der mit Wasserspielen, Kletterbuden, Trampolinen und vielem mehr ausgestattet ist. Dabei bin ich selbst in Versuchung gekommen, zu klettern und Trampolin zu springen, denn er ist nicht nur für Kinder gedacht.
Anschließend führte mich mein Rundgang über die New Regent Street fort. Es ist eine Fußgänger-Straße, die nur von einer Tram befahren wird und durch seine Hausfassaden im spanischen Stil glänzt. Mit der Tram kann man auch eine City Tour machen. Aber ich wollte meine Erkundungstouren in den paar Tagen lieber zu Fuß machen, da das Wetter traumhaft schön war.
Nach dem Erdbeben ist die Stadt immer noch mit Bauarbeiten beschäftigt. Am Cathedral Square kann man immer noch die vom Erdbeben zerstörte Kathedrale sehen. Ein Kunstwerk aus bunten Fahnen erinnert an das Unglück. Aber wie es so schön heißt, aus jeder Krise geht man gestärkt hervor, und so hat mich die Kreativität der Menschen beeindruckt, die die Idee zur sog. „Re:START City Mall“ hatten. Bunte Container wurden aneinander und/oder übereinander gesetzt, in denen namhafte Marken verkauft werden und Restaurants und Schnellimbisse angesiedelt sind.
An einem anderen Tag joggte ich durch den Hagley Park von Norden nach Süden, passierte dabei das Hagley Oval (Stadion) und sah mir den botanischen Garten an, durch den der Avon River fließt. Am folgenden Wochenende war Laternenfest in Christchurch und so waren bereits einige Laternen aufgebaut, die von Sicherheitspersonal Tag und Nacht bewacht wurden. Leider reiste ich vor dem Wochenende ab und konnte das Fest nicht besuchen.
Meine Abende im Einzelzimmer verbrachte ich mit dem Schreiben von Reiseberichten und vor allem mit der Planung meines Reisezieles, wo ich mal eine längere Zeit verbringen wollte. Dabei waren für mich Strand und Sonne ausschlaggebend und auch, dass ich mich von der Reise und den anstrengenden Nächten im Mehrbettzimmer erholen konnte. Ich suchte vor allem das Gefühl von Urlaub und nicht nur Sightseeing. Ich sollte es ein paar Tage später in Nelson finden, wo ich meinen Aufenthalt mit mehr als 1,5 Wochen buchte. Doch zunächst führte mich der Weg von Christchurch nach Picton. Wer sich länger in Christchurch aufhält, dem empfehle ich auf jeden Fall eine Tour nach Akaroa, der Halbinsel im Südosten der Stadt. Ich war ca. 1 Monat vorher mit dem Kreuzfahrtschiff auf Akaroa.