Airlie Beach & Whitsunday Islands anders


Nach einer gemütlichen, ca. 2 stündigen Fahrt von Cape Hillsborough über die A1 Richtung Norden erreichten wir das wolkenverhangene Airlie Beach. Der Ort ist sowohl ein beliebter Urlaubsort als auch Ausgangspunkt für die vorgelagerten Whitsunday Islands, kurz „Whitsundays“. Diese Inselgruppe, darunter auch das lebhafte Hamilton Island und das luxuriöse Hayman Island locken Besucher mit ihren Puderzuckerstränden. Unser Ziel war der bekannteste Strand „Whitehaven Beach“. Doch wir erlebten Airlie Beach und die Whitsunday Islands einmal anders. Es herrschte ein Art von Ausnahmezustand aufgrund der Auswirkungen von Zyklon Debbie.

Ankunft in Airlie Beach eine Woche nach Zyklon Debbie

Wir parkten unser Fahrzeug neben einer Menge anderer Camper am öffentlichen Parkplatz nahe der Lagune. Als erstes führte uns der Weg zu einer Touristinformation bzw. einem Travel Center auf der Main Street, da wir für den kommenden Tag eine Tour auf die Whitsundays buchen wollten. Die Vielzahl der dort im Aushang angebotenen Touren war gestrichen. Auslöser war der Zyklon Debbie, dessen Auge über Airlie Beach und die Whitsundays eine Woche zuvor hinweg gefegt war.

Das Ausmaß der Verwüstung war in dieser Region am schlimmsten und wir erinnerten uns an den Mann am Flughafen in Bundaberg als wir auf unseren Flieger nach „Lady Elliot“ warteten. Er hatte seine Segelyacht, welche dem Zyklon auf Hamilton Island, eine der Inseln der Whitsundays, zum Opfer gefallen war.

Wir erfuhren im Travel Center auch, dass wegen des Sturmchaos kein Campingplatz angefahren werden konnte und es in vielen Orten immer noch kein Strom vorhanden war. An der Main Street konnte man eine Menge geschlossene Restaurants sehen, in die das Meerwasser von der Küste hineingelaufen war. Vor den Türen standen Trockner, die soweit es Strom gab, auf Hochtouren liefen.

Buchung einer Tour zu den Whitsunday Islands

Die Dame im Travel Center gab uns den Tipp, dass wir auf dem öffentlichen Parkplatz vor dem Whitsunday Sailingclub übernachten konnten. Normalerweise bestehe dort Campingverbot, aufgrund der Ausnahmesituation sei das Campen in den nächsten Tagen dort jedoch geduldet. Ok, dann war für uns jetzt nur noch die Frage, ob und wann wir eine Tour auf die Whitsundays machen konnten. Die einzige Tour, die zur Verfügung stand, wurde von Thundercat Whitsunday´s angeboten. Es war eine Speedboot-Tour, die wir für den nächsten Tag bekommen konnten. André und ich berieten uns kurz vor der Tür, aber da es keine Alternativen gab, buchten wir die Tour und hatten Glück noch Plätze zu bekommen, denn nach uns stiegen schon die nächsten Interessenten die Treppe zum Travel Center hoch.

Reste-Essen im Getaway Garden Cafe

Nach dem wir gebucht hatten, verließen wir das Gebäude und suchten ein Restaurant oder Cafe. Aufgrund der besonderen Situation hatten leider nicht viele geöffnet. Doch wir hatten Hunger und fanden das Getaway Garden Cafe. Leider hatte es nur eine kleine Auswahl an Speisen (auch wegen des Zyklons) und wir waren etwas spät dran. Also gab es nur noch Muffins. Wir bestellten zwei Cappucini dazu. Nach ein paar Minuten teilte uns die Bedienung mit, es gäbe nur noch einen Muffin. Okay, wir nahmen ihn trotzdem und teilten. Satt wurden wir natürlich nicht.

Kakadus im Lions Park von Airlie Beach

Als wir das Cafe verließen, hörten wir eine Menge Krach machende Vögel in der Nähe. Wir spazierten dem Gekrächze nach und fanden eine Kolonie weißer Gelbhaubenkakadus, die an den Früchten eines Baumes interessiert schienen. Der Krach entstand, da sie mit den ebenfalls dort fressenden schwarzen Rabenkakadus nicht besonders gut auskamen. Die weißen Kakadus schienen auch gar keine Angst zu haben. Sie ließen sich beim Fressen von Menschen nicht stören. Die schwarzen Kakadus, die einen besonders sattes rot und orange im Gefieder haben, waren nicht so zutraulich.

Weitere Auswirkungen des Zyklons Debbie in Airlie Beach

Wir gingen wir zum Parkplatz nahe der Lagune zurück. Die sonst sehr schön aussehende Lagune, die eigens zum sicheren Schwimmen in der Quallensaison errichtet wurde, war mit rot-weiß-gestreiften Band abgesperrt. Baden verboten. Das Meerwasser wurde durch den Sturm in die Lagune gespült. Die nur fingernagelgroße, im Wasser nicht sichtbare und gefährliche Irukandji-Qualle konnte sich hierin befinden.

Wir stiegen ins Auto ein und fuhren den empfohlenen Parkplatz an. Es gab hier auch öffentliche Toiletten und sogar eine Dusche. Die beliebtesten Plätze waren gleich bei den sanitären Anlagen. Wir platzierten uns jedoch weit entfernt vom Toilettenbereich, da dort ein großer, Krach machender Stromgenerator stand. Praktischerweise konnten wir nun auch am nächsten Tag den Camper stehen lassen, wenn wir die Whitsundays besuchten.

Wir hatten noch etwas Zeit bevor es dunkel wurde und so spazierten wir den kleinen mit Palmen gesäumten Strandabschnitt entlang. Nicht zu übersehen waren hier die Schilder mit den Quallen, die vor dem Baden warnten. Am Ende angekommen sahen wir ein Segelboot, dass gestrandet war. Offenbar hatte der Wirbelsturm es an Land getragen. Ohne Respekt vor dem fremden Eigentum kletterten zwei Anfang Zwanzigjährige auf dem seitlich liegenden Schiff herum.

Als die Abenddämmerung anbrach, gingen wir zurück zum Camper und da wir alle Zutaten hatten, gab es Nudeln mit gebratenem Gemüse, Tomatensoße und dazu leckeren Parmesan! Uns ging es schon gut auf unserem kostenfreien Campingplatz! Durch den hinter uns befindlichen Whitsunday´s Sailingclub mit Restaurant, war es allerdings schwierig am Abend Schlaf zu finden, da immer wieder Autos ein- und ausparkten und an uns vorbeifuhren.

Ausflug zu den Whitsunday Islands

Der nächste Tag begrüßte uns mit blauem Himmel und Sonnenschein! Was für ein Glück! Am verabredeten Pick Up Point stiegen wir in den Shuttlebus ein, der uns zum Hafen in die nicht weit entfernte Abell Point Marina brachte. Dort bekamen wir sog. Stingersuits, um uns vor den Quallen zu schützen, da das Speedboat uns auch zu Schnorchelspots fuhr. Es dauerte eine Weile bis alle Teilnehmer eingecheckt waren und wir endlich auf dem Boot Platz nehmen durften und die Fahrt los ging. Erst langsam und dann immer rasanter fuhren wir über die Wellen und freuten uns über das in traumhaften blau schimmernden Wasser. Die Musik entsprach absolut unserem Geschmack und machte die Fahrt recht kurzweilig. Je nach dem wo man allerdings saß, wurde man ganz schön nass.

Das Schnorcheln war allerdings nicht möglich. Das Meer war durch den Sturm immer noch aufgewühlt. Die Sicht lag bei etwa 30 Zentimetern und so schwammen wir vom Boot aus zum Strand, andere ließen sich mit dem Beiboot hinbringen. Ein nächster Stopp war auf Rückseite des Whitehaven Beach, wo wir eine kleine Wanderung zum legendären Aussichtspunkt unternahmen.

Nach ein paar Fotos fuhren wir weiter zum Whitehaven Beach, wo wir die restliche Zeit des Nachmittags verbrachten, bevor es wieder zurück ging. Von der Vegetation war allerdings kaum etwas übrig geblieben. Wir machten eine kleine Wanderung durch abgeknickte und völlig entblätterte Bäume und Sträucher. Dieser Zyklon begleitete uns mit seinen traurigen Hinterlassenschaften ab Rockhampton bis Townsville in diesem Urlaub. Aber auch wenn die Zerstörung der Natur im ersten Moment traurig ist, so bietet sie doch für junge Pflanzen eine neue Chance, in dem z.B. marode Bäume gewichen sind. Die Natur heilt sich nun mal selbst.

Zurück in Airlie Beach

Am Nachmittag ging es mit dem Schnellboot wieder zurück nach Airlie Beach. Da wir ja nicht auf einem offiziellen Campingplatz waren, waren wir froh, dass wir die öffentlichen sanitären Anlagen nutzen konnten. Es gab sogar eine Dusche und wir konnten uns vor Anbruch der Dämmerung noch von den Salzrückständen des Meerwassers befreien. Die Dusche war allerdings außen am Gebäude und alles andere als warm. Tapfer standen wir in unseren Badesachen unter dem kalten Nass und duschten ziemlich zügig.

Wir waren mal wieder ziemlich hungrig. Diesmal hatten wir allerdings keine Geduld zum Kochen im Camper. Das Restaurant unserer Wahl war das „Mika Live BBQ & Bar„, wo wir unseren letzten Abend in Airlie Beach ausklingen ließen.

Fazit zu Airlie Beach und Whitsunday Islands

Eigentlich ist Airlie Beach mit seiner Lagune ein schöner Urlaubsort, von dem wir allerdings nach dem Sturm wenig beeindruckt waren. Es gibt einige Restaurants, und coole Bars für jeden Geschmack. Auch die Einkaufsmöglichkeiten zur Selbstversorgung sind gegeben, da es einen gut sortierten Woolworth Supermarkt gibt. Die Inseln der Whitsunday´s sind trotz zerstörter Flora aufgrund ihrer traumhaften Strände absolut einen Besuch wert. Uns hat der Ausflug sehr gefallen und auf der rasanten Bootsfahrt hatten wir eine Menge Spaß.

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