Ich verbringe gerade die letzten Tage im tropischen Cairns (Australien) und schreibe über meinen letzten Aufenthalt in Auckland. Die Berichte von Neuseeland erst so spät im Nachhinein zu verfassen, war eigentlich nicht mein Plan, als die Reise begann. Das Gute daran ist jedoch, dass ich meine Erlebnisse und die landschaftliche Schönheit durch die Auswahl der Bilder während des Schreibens noch einmal Revue passieren lassen konnte. Ich werde schon fast ein bisschen melancholisch, weil es mein letzter Bericht über Neuseeland sein wird. Aber die Welt hat noch mehr zu bieten und bald geht es nach Bali…
Nicola aus England, eine Personaltrainerin und Massagetherapeutin, die ich in Raglan am Anfang meiner Reise kennen gelernt hatte, lud mich vor einigen Wochen ein, ein paar Tage bei und mit ihr zu verbringen. Wir teilten für vier Nächte ein großes Bett, was in den ersten zwei Nächten erstmal für uns gewöhnungsbedürftig war. Aber ich war dankbar am Ende meiner Reise ein paar Nächte mit einer Freundin verbringen zu können anstatt im Hostel mit Fremden. Das Haus, in dem sie mit ein drei weiteren Personen wohnte ist groß und gemütlich. Ein toller Garten lud mich über Tag, wenn alle arbeiten mussten, zum Verweilen ein. Auch hatte ich hier endlich wieder Platz, um Yoga zu machen.
Nicola hatte schon im Vorfeld eine Weintour für uns beide gebucht. Bei meinem ersten Aufenthalt in Auckland hatte ich Waiheke noch nicht besucht, daher kam es mir sehr gelegen, eine Tour dorthin mit einer Freundin anstatt alleine zu unternehmen. Also auf nach Waiheke Island. Wir nahmen die Fähre vom Hafen aus und hatten eine ruhige Überfahrt. Wir besuchten vier Weingüter und verkosteten bis zu 15 Weinen. Ich kann nicht mehr genau sagen, wieviele es waren, aber man bekam ja auch keine vollen Gläser. Es war ja schließlich ein „Winetasting„. Das Wetter meinte es an diesem Tag sehr gut mit uns. Wie ich hörte, der erste Tag auf Waiheke, der so trocken war, da es die Wochen vorher nur geregnet hatte. Puh, ich hatte mal wieder Glück in diesem verregneten Sommer in Neuseeland!
Einen anderen Tag besuchten wir Piha Beach bei strahlendem Sonnenschein. Der Strand ist eine Stunde Fahrt von Auckland entfernt und liegt an der Westküste. Wir buchten einen Shuttlebus dorthin. Um 9 Uhr ging es hin und abends um 18 Uhr wieder zurück. Eigentlich wollten wir dort surfen, aber der einzige Shop, der Surfbretter verleiht, war an dem Tag geschlossen. Dafür gab es am Strand einen Surfwettbewerb, den wir uns eine Weile anschauten. Nach einem Lunch am Mittag spazierten wir stundenlang am Strand entlang und entdeckten einen Aussichtspunkt, als wir am Ende des Strandes einen Pfad am Hang entdeckten und ihm folgten. Wir machten uns wieder auf den Rückweg und relaxten den späten Nachmittag noch ein bisschen im Halbschatten einer Wiese, bevor es wieder zurück nach Auckland ging.
Natürlich wollte ich auch noch unbedingt Jette aus Dänemark in Auckland treffen. Sie war dort an der Uni und forschte fleißig. Sie hatte ziemlich viel zu tun, aber wir schafften es uns zu treffen, bevor ich Auckland Richtung Australien verließ. Das war ein Wiedersehen! Wie zwischen langjährigen Freundinnen, die sich von Kindheitstagen an kennen und wir kreischten vor Freude und sprangen herum. Eigentlich kannten wir uns ja erst ein paar Wochen und verbrachten wenige, aber sehr intensive Reisetage miteinander. Wenn wir zusammen unterwegs waren, wurden wir oft für Schwestern gehalten. Wir hatten auch gleich von Anfang an einen guten Draht zueinander. Während ich diese Zeilen schreibe, ist sie wieder zurück in Dänemark. Ich freue mich jetzt schon, sie in Dänemark oder Deutschland wieder zu sehen!
Sowohl mit Jette als auch mit Nicola war ich die ganze Zeit, bis heute, wo ich in Cairns bin, in Kontakt. Ein schönes Gefühl in der Fremde Menschen gefunden zu haben, mit denen man einiges gemeinsam hat und teilen durfte. Vor allem weil ich ja eigentlich gerne die Erlebnisse mit meinem Schatz geteilt hätte, der leider nicht die ganze Zeit mit mir reisen konnte.
Die letzten drei Tage verbrachte ich in Emma´s Haus, wo ich bereits in der erste Woche in Auckland wohnte, bevor die Reise mit Stray Bus begann. Ich hatte meinen Koffer dort gelassen und war mit dem Backpack weiter gereist. Ich musste meine Sachen waschen und neu für die Reise nach Australien packen. Mit Emma verbrachte ich einen Abend und erzählte ihr meine Reise-Erlebnisse. Sie stellte fest, dass ich wohl mehr gesehen habe, als die meisten Neuseeländer selbst. Auch mein Englisch sei ziemlich gut. Klasse! Das war einer meiner Absichten und ich arbeite immer noch daran. Australien wartet schon auf mich…