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In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember fuhren wir mit dem Kreuzfahrtschiff vom australischen Festland (Melbourne) zur größten Insel Australiens „Tasmanien„. Die Strecke beträgt ca. 500 km. Am nächsten Morgen an der Nordküste am Hafen von Burnie angekommen, hatten wir von 8 bis 18 Uhr Zeit den Ort und die Umgebung zu erkunden. Wir hatten zu Hause bereits über Shore Trips and Tours einen Tagesausflug zum Cradle Mountain gebucht. Mit dieser Tour wollten wir die wichtigsten Ziele im Hafen von Burnie und seinen umliegenden Regionen an der Nordküste von Tasmanien besuchen.
Wir wurden vom Hafen mit einem kostenlosen Shuttle-Bus zum i-Site Visitor Center von Burnie gebracht. Dort konnten wir erstmal wieder kostenloses Internet genießen und kurz Kontakt mit unserer Familie und unseren Freunden aufnehmen, während wir auf den Start unserer Tour warteten. Im i-Site Visitor Center lief ein älteres Paar mit einem ausgestopften Tier herum, um es den Besuchern zu zeigen und ihnen etwas über die Tierwelt näher zu bringen. Ich erinnere mich nicht mehr, welches Tier es war, außer, dass es ein wunderbar weiches gepflegtes Fell hatte. Ich war sehr über die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit des älteren Paares, die das als sogenannte „Volunteers“ ehrenamtlich machen und damit ihre Freude haben.
Unser Tour-Guide Howard holte uns nach kurzer Zeit dort ab und wir stiegen in einen kleinen Bus mit ca. 10 Personen.
Weitere 60 km Fahrt Richtung Südosten erreichten wir den Norden des „Cradle Mountain – Lake St. Clair National Park„. Die Eröffnung des Nationalpark wurde von einem österreichischem Auswanderer, Gustav Weindorfer, Anfang des 20. Jahrhunderts mit in die Wege geleitet. Er war damals so von der Landschaft beeindruckt, dass er einen Artikel veröffentlichte mit dem Titel „This must be a National Park for the People of all time“ (Das muss ein Nationalpark werden für die Menschen aller Zeit) und ein Resort für Wanderer und Bergsteiger namens „Waldheim“ baute. Auf unserer Tour besuchten wir kurz diese Holzhütte. Am Eingang ist eine Schnitzerei des frühen Pioniers in der Wand zu sehen „This is Waldheim, where there is no time and nothing matters“ (Dies ist Waldheim, wo keine Zeit und keine Sorgen herschen). Wir hatten die Möglichkeit die Räume zu begehen und den kurzen aber besonderen Pfad des „Weindorfers Forest Walk“ in direkter Nähe zu durchqueren.
Nach einer Mittagspause in einem lokalen Café in der Nähe, hatten wir noch einige Minuten Zeit einen weiteren Pfad durchzuwandern. Die mit Moos bewachsenen Bäume und zum Teil verdorrten hellen Äste sahen sehr mystisch aus. Ohne wirklich damit zu rechnen hatten wir auf dem Rückweg in direkter Nähe zum Parkplatz ein kleines zwischen ein paar Sträuchern liegendes Wallaby entdeckt. Wallabys sind eine kleinere Art der Kängurus. Auf dem Rückweg zur Küste sahen wir dann noch weitere Kängurus in der Steppe hüpfen, sowie ein paar Ameisenigel bzw. Schnabeligel (sog. Echidna) und Wombats. Wombats sind höhlengrabende Beutelsäuger, die mit dem Koala Bär verwandt sind. Echidnas sind eierlegende Säugetiere, die als Brückentiere sowohl Merkmale von Reptilien als auch Säugetieren aufweisen. Beide gibt es nur in Australien und Neuguinea. Immer wenn jemand im Bus ein Tier in der Wildnis entdeckte schrie er laut auf, und der Fahrer hielt an und wir konnten ein paar Fotos machen oder auch nicht…da die Tiere meist schnell wieder verschwanden.
Fazit: Die gesamte Tour sollte 7 Stunden von 9-16 Uhr dauern. Der Guide nahm sich aber mehr Zeit, so dass wir erst gegen 17 Uhr zurück waren. Im großen und ganzen war es ein gelungener Tagesausflug, jedoch im Nachhinein würde ich diese Tour nicht noch einmal machen, denn die Fahrt war einfach zu lang und anstrengend. Man hatte zu wenig Zeit die besondere Natur zu genießen. Jedoch haben wir einen guten Eindruck von Burnie und der Umgebung erhalten. Außerdem lernten wir während der Tour ein paar nette Paare aus Kalifornien, Kanada und Australien kennen, die wir später auf dem Schiff oder in anderen Orten immer wieder getroffen haben. Um 19 Uhr legte unser Kreuzfahrtschiff ab Richtung Osten, um dann die Insel 2 Tage später im Süden bei Hobart anzufahren, wo wir unseren nächsten Tagesausflug gebucht hatten.