Erste Eindrücke von Melbourne

Nachdem wir Eden (New South Wales, Australien) am 17. Dezember verlassen und am 18. Dezember einen Seetag verbracht haben, sind wir am 19. Dezember mit dem Kreuzfahrtschiff in Melbourne (Victoria, Australien) gelandet. Melbourne befindet sich ca. 550 km südwestlich von Eden.

Am morgen angekommen, sind wir nach dem Frühstück an Land gegangen und hatten bis 17 Uhr Zeit Melbourne zu erkunden. Am Hafen hatten wir die Wahl zwischen einen Bus oder einer Straßenbahn, der sogenannten Tram, um zur City zu fahren. Wir entschieden uns für den Bus, da dieser in der Nähe vom botanischen Garten Halt machte. Hier bezahlte man wie in Sydney mit einer Karte, die wir gleich zu Beginn im Hafenterminal erwarben. In Sydney heißt die Karte „Opal-Card“. In Melbourne heißt sie „Myki-Card“. Es ist das gleiche System. Man lädt die Karte vorher auf und kann dann bargeldlos Busse, Straßenbahnen oder Züge nutzen. Beim Ein- und Ausstieg hält man die Karte kurz vor einem Scanner „tap-in“ und „tap-out“ und der entsprechende Betrag wird von der Karte gebucht.

Bei 22°C und Sonnenschein genossen wir unseren Spaziergang durch den botanischen Garten. Allerdings gefiel mir der botanische Garten in Sydney besser, da dieser älter und somit imposantere Bäume hat. Leider hatte es dort geregnet, so dass wir hier mit dem schönen Wetter entschädigt wurden. In direkter Nähe zum botanischen Garten befindet sich der „Shrine of Remembrance“ (Schrein der Erinnerung). Dies ist ein Kriegsdenkmal, das 1934 in Gedenken der Kriegsopfer des ersten Weltkrieges errichtet wurde.

Von da aus sind wir zu Fuß entlang der St. Kilda Road wieder Richtung City gegangen. Bis dahin war alles gut, bis dann eine Windböe mir irgendetwas ins Auge geblasen hat. Ich konnte mein Auge nicht öffnen und nicht schließen, es piekte etwas im Auge und ich habe es nicht herausbekommen. Weder langes Reiben oder Ausspülen unter fließendem Wasser haben geholfen. Ich entschloss mich nicht zum Arzt zu gehen, da ich gehofft habe, dass das Teilchen im Auge irgendwann von alleine rauskommt, und wir gingen weiter Richtung City. Vom Flussufer des Yarra Rivers hat man eine tolle Aussicht auf die Skyline von Melbourne. Wir überquerten den Fluss über eine Fußgängerbrücke, der Southbank Pedestrian Bridge. Am anderen Ufer an der Flinders Street angekommen, fing das hektische Stadtleben an. Wir beschlossen mit der Straßenbahn zum „Melbourne Star Oberservation Wheel“, dem 120 Meter hohen Riesenrad der Stadt, zu fahren, um dort die Stadt und die Umgebung der Stadt zu sehen. Der Eintritt kostete ca. 25 Euro und die Fahrt dauerte ca. eine halbe Stunde. Wir hatten die ganze Gondel für uns. Sie war klimatisiert  und bot einen 360° Blick auf die Stadt und die Umgebung. Über die Lautsprecher hat man etwas über die Stadt erfahren. Leider hatte ich immer noch Probleme mit meinem Auge und konnte die Aussicht nicht wirklich genießen. Wir entschieden uns daher früher zurück zum Schiff zu fahren.

 

Am Schiff angekommen, bin ich zuerst einmal zum Arzt gegangen. Mein Auge war mittlerweile komplett rot. Damit der Arzt überhaupt erstmal einen Fingerschlag macht, musste man irgendeine Erklärung unterschreiben, die ich aufgund meines Auges nicht wirklich gut durchlesen konnte. Es ging u.a. darum, dass man damit einverstanden ist, 100 Dollar zu zahlen bevor der Arzt einen begutachtet. Ich unterschrieb. Was blieb mir anderes übrig. Die Assistentin hat mit mir dann einen Sehtest gemacht. Ich sollte von ein paar Metern Entfernung kleine Buchstaben von einer Wand ablesen. Einmal mit dem rechten und einmal mit dem linken Auge. Hallo?! Ich wusste nicht, was das bringen sollte, aber ich blieb komischerweise ruhig und machte, was die Frau wollte. Endlich wurde ich zum Doktor aufgerufen. Es war eine Ärztin. Sie versuchte mit verschiedenen Mitteln wie Schwarzlicht und fluoreszierende Farbe im irgendetwas im Auge zu finden, indem sie mein Augenlid ganz nach hinten aufklappte. Nichts! Sie konnte einfach nichts finden. Dann spülte sie mir das Auge mit einem halben Liter einer speziellen Flüssigkeit aus. Die hat auch nicht geholfen. Dann kam wieder die fluoreszierende Farbe ins Auge, wieder Blacklight. Nichts! Ich wurde langsam verrückt! Sie konnte nichts machen und gab mir eine Flasche zum Augenausspülen mit, welches ich später auf der Kabine wiederholen sollte. Ich beschloss mich erstmal hinzulegen und etwas zu schlafen, um das Auge zu entspannen. Nach ca. 1-2 Stunden Schlaf, ging es dem Auge wieder etwas besser, jedoch piekte immer noch irgendetwas im Auge. Wir machten uns fertig fürs Dinner, welches ich schnell hinter mir haben wollte. Kurz vorm Schlafen gehen, nahm ich mir die Flasche mit der Flüssigkeit und spülte das Auge aus, bis die Flasche leer war. Es hatte leider nicht geholfen. Ich stellte mich schon darauf ein, am nächsten Tag in Burnie (Tasmanien), zu einem Augenspezialisten  statt mit meiner Frau auf die gebuchte Tour durch einen Nationalpark zu gehen. Ich legte mich frustriert ins Bett und schlief. Am nächsten morgen wachte ich auf und ich konnte wieder ohne Probleme das Auge öffnen! Juhu!!! War ich erleichtert. Das Auge was zwar noch etwas gerötet und lichtempfindlich, aber ich konnte an dem Landausflug in Burnie teilnehmen.

Fazit: Melbourne soll die lebenswerteste Stadt der Welt sein. Das konnte ich leider an diesem einen Tag nicht bestätigen. Ok, ich hatte Pech mit meinem Auge, aber abgesehen davon, muss ich nicht unbedingt wieder in diese Stadt. Innerhalb des CBD (Central Business District), also dem Zentrum der Stadt geht es mit viel Verkehr, Lärm und vielen Menschen sehr hektisch zu. Innerhalb des CBD konnte man kostenlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln umherfahren. Jedoch gab es nichts, was mich in dieser Stadt besonders angezogen hat.
Der Bereich des Yarra Rivers, dem Fluss, der durch Melbourne führt, ist hingegen sehr angenehm. Man kann entlang des Ufers spazieren und in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants halt machen, um sich zu stärken oder einen Drink zu genießen.

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