Meine Tour im Nordosten Neuseelands


Nach meinem zweiten Aufenthalt in Rotorua führte mich mein Weg an die Nordostküste. Schon in Rotorua wurde ich von meinem neuen Fahrer „Lantern“ ziemlich cool begrüßt. Da wusste ich aber noch nicht, dass diese Fahrt mit Stray die beste überhaupt war. Der Bus war ziemlich klein und mit mir waren es insgesamt 15 Personen und einem kleinen Anhänger für Gepäck hinten dran.

Als wir losfuhren gab es erstmal eine Vorstellrunde. Das geht natürlich auch nur in kleiner Runde. Lantern begann und wir erfuhren, dass er auf einer Farm aufgewachsen ist, irgendetwas studiert hat, woran ich mich aber nicht mehr erinnern kann und das Wichtigste beim Radio als Moderator gearbeitet hat. Das konnte man sich bei ihm und seiner Stimme ziemlich gut vorstellen, denn er schaffte es, uns die nächsten drei Tage, die wir mit unserer Truppe auch mal länger im Bus unterwegs waren, mit guter Musik und Moderationen zu Land und Leuten bei Laune zu halten.

Auf dem Weg zur Ostküste führte die Route auch über Whakatane. Dort ist es möglich in der Bay of Plenty einen Ausflug zu White Island zu machen. White Island ist eine aktive Vulkaninsel, die nur mit geführten Touren zugänglich ist. Da mein Mann und ich mit dem Kreuzfahrtschiff das Glück hatten sehr nahe an die Insel heranzufahren, nutzte ich die Hop-Off-Möglichkeit dort nicht.

Stattdessen ging es für mich weiter nach Te Kaha. Ein kleiner Durchgangsort, in dem wir in einem Homestay untergebracht waren. Es war sehr unique, da uns ein Maori und seine Familie begrüßte und für uns ein klasse Barbeque zauberte. Er sang mit seinen Enkeln auch für uns und die noch kleinen Enkel führten den „Waka“ auf, einen Maori-Tanz. Am Ende des Tages stiegen wir mit unseren alkoholischen Getränken in den Whirlpool, der sich auf einer Terrasse direkt am Meer befand. Wir schauten uns den unglaublichen Sternenhimmel an. Der Whirlpool war ziemlich groß, es passten fast 12 Leute rein (einige waren schon schlafen gegangen). Wir genossen das warme Wasser und nach dem Spiel „Never had I ever…“, vielen Lachern und zwei Gläsern Wein fiel ich müde ins Bett. Da es Brauch ist in diesem Homestay die Gäste mit Liedern zu begrüßen, ist es auch Brauch, dass sich die Straymates etwas zur Verabschiedung einfallen lassen. Da unser Bus unter dem Motto „Loveshack“ lief (das Lied wurde irgendwie auf dieser Fahrt unser Song) dichteten wir einen Text auf den Song zusammen und sangen unser Lied zur Verabschiedung. Es war die wohl schlechteste, aber auch spaßigste Performance, der ich je beigewohnt habe.

Nach unserer Vorstellung ging es von Te Kaha weiter nach Tatapouri (Gisborne) und wir fuhren auf dem Weg dorthin an einem Leuchtturm am East Cape vorbei. Viele Treppen mussten beschritten werden um oben anzukommen und wie immer, wenn man oben angekommen ist, hat man eine tolle Aussicht und unsere Gruppe Spaß! Nach lustigen Fotos stiegen wir wieder hinab und kamen gegen frühen Abend in Tatapouri an. Wir bestellten telefonisch Pizza bei Domino’s. War ja nur 4 Dollar und wir machten einen Abendausflug nach Gisborne, um den Sonnenuntergang auf einer Anhöhe zu betrachten und dabei die schlechteste Pizza meines Lebens zu essen. Pfui, dass sich sowas überhaupt Pizza nennen darf. Aber ich hatte ja schon mal erwähnt, dass es Backpacker günstig mögen. Schmeckt aber leider auch so…

Zurück in Tatapouri machten wir uns es erstmal in einer Art Open Air Bar am direkt am Meer gemütlich. Wir hatten eine Salsa- und Zumba-Trainerin aus Kalifornien dabei und praktischerweise stand da auch eine Musikanlage. Es war genug Platz und das Tanzbein wurde zu Salsa geschwungen. Sogar unser Lantern, der gar nicht tanzen kann, schaffte die Tanzschritte unter Anleitung. Jeder tanzte mit jedem, wie in der Tanzschule und alle hatten mächtig Spaß. Dort lernte ich auch Jette aus Dänemark kennen, mit der ich mich ziemlich gut verstand und noch Zeit bis Wellington verbrachte.

Die Besonderheit an diesem Ort: Der erste Sonnenaufgang in Neuseeland und neben ein paar Inseln im Pazifik der erste der Welt. Nach nur vier Stunden Schlaf (manche hatten noch weniger) standen alle wieder auf, denn die Chance auf einen wundervollen Sonnenaufgang wollte sich niemand entgehen lassen. Die Sonne zeigte ihre ersten Strahlen um 06.04 Uhr. Nachdem sie vollständig aufgegangen war, machten sich alle wieder auf den Weg ins Bett. Ich blieb. Ich genoss die tolle Luft und beschloss Yoga zu machen. Vor so einer Kulisse ergibt sich das ja nicht so oft. Jette blieb noch ein bisschen länger bei mir und wir machten gegenseitig Fotos in Yoga Posen. Dann ging auch sie schlafen und ich machte meine Session alleine.

Mittlerweile war es acht Uhr morgens und die Sonne hatte schon Kraft. Da ich ohnehin alleine war, beschloss ich kurz in Unterwäsche ins Wasser zu hüpfen und kam erfrischt wieder raus. Die Sonne trocknete mich, bis die ersten den Weg wieder aus dem Bett fanden, da um zehn Uhr eine Rochenfütterung an der Riffkante stattfinden sollte. Da ich mich dafür nicht eingetragen hatte, begann ich nach tollen Schneckenhäusern am Strand Ausschau zu halten und hatte Glück. So tolle und ganze Schneckenhäuser habe ich noch nirgendwo gesehen. Als ich sie zusammen trug und für das Foto bereit legte, machte sich ein Häuschen davon… ein kleiner Krebs, der wie ein Alien aussah, kam zum Vorschein.
Nach einem gelungenen Morgen und einer Tasse Kaffee am Strand mit einem dort lebenden Einheimischen, ging es Mittags mit dem Bus wieder über Whakatane zurück nach Rotorua (Rotorua die Dritte). Unser Fahrer Lantern fuhr bisher nur die Route der Ostküste, daher mussten wir uns in Rotorua verabschieden. Er kam sogar am nächsten Morgen zum Bus, um uns zu verabschieden. Mit „Papa G“ ging es in’s nächste Abenteuer, der Whakahoro Ranch und dem Tongariro Crossing bis nach Wellington.

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